Hier findest du nähere Informationen über die Pfadfinderbewegung, den BdP und unseren Stamm.
Die größte Jugendbewegung der Welt
Pfadfinder sein bedeutet Gemeinschaft. Heutzutage gibt es in fast jedem Land der Welt Pfadfinderinnen und Pfadfinder. Die meisten von ihnen gehören zu den beiden großen Weltüberbünden WOSM (World Organization of the Scout Movement) und WAGGGS (World Assocoation of Girl Guides and Girl Scouts).
Alleine in Deutschland gibt es über zehn verschiedene Pfadfinderverbände zu welchem zum Beispiel der DPSG (Deutscher Pfadfinder Verbund Sankt Georg), der VCP (Verbund Christlicher Pfadfinder) und der BdP (Bund der Pfadfinder) zählen. Stamm Cebolon gehört dem BdP an, welcher ungefähr 30.000 Mitglieder umfasst.
Eine Idee zum großen Erfolg
Der englische General Lord Robert Baden-Powell veröffentlichte 1899 das Buch “Aids to Scouting” (Anleitung zur Kundschaft), aus welchem er 1903 das erlebnispädagogische Konzept zur Jugenderziehung entwickelte. Grundlage hierfür war der Leitspruch “Learning by Doing” (Lernen durch Machen).
Vom 31. Juli – 9. August 1907 fand auf Brownsea Island das erste große Lager statt, welches das neue Konzept erproben sollte. 22 Jungen aus verschiedenen sozialen Schichten nahmen daran teil und um diesen Unterschieden zu verdecken trugen sie alle einheitliche Uniformen. Aufbauend auf diesen großartigen Erfahrungen und Erfolg veröffentlichte Baden-Powell 1908 das überarbeitete Werk “Scouting for Boys”.
Was Baden-Powell überraschte, war, dass sich auch viele Mädchen für die Pfadfinderbewegung interessierten. 1910 gründete Agnes Baden-Powell, des Gründers Schwester, deswegen die Girl Guides, deren Leitung Olave Baden-Powell, seine Frau, 1912 übernahm.
1914 wurde die Wölflingsarbeit eingeführt, deren Arbeitsformen, sich im Gegensatz zu dem Handlungsorientierten “Learning by Doing” der Pfadfinderstufe, auf spielerisches Lernen konzentriert. Dennoch finden sich in der Wölflingsarbeit zahlreiche Elemente der Pfadfindermethode wie zum Beispiel der Wölflingsgruß oder die Wölflingsregeln: “Ich will ein guter Freund sein” und “Ein Wölfling hilft wo er kann”.
Grundlage der Wölflingsarbeit sind die Dschungelbücher von Rudyard Kipling, welcher mit Baden-Powell befreundet war. Wie Mogli wird das Kind in die Wölflingsgruppe aufgenommen und muss sich zunächst dort zurecht finden und einbringen; später erhält es kleinere Aufgaben, hilft anderen Kindern bei der Eingewöhnung und muss schließlich seine Meute verlassen, wenn es in die Pfadfinderstufe wechselt – so wie Mogli sein Rudel verlässt, um in die Welt der Menschen zurückzukehren.
Für die älteren Pfadfinder wurde 1919 als dritte Altersstufe die Roverarbeit entwickelt. Heute besteht diese Stufe aus Rangern und Rovern, welche vor allem die Gruppenleiterposten einnehmen, Stammesführung sind und die aktive Stammesarbeit übernehmen und unterstützen.
Pfadfinder in Deutschland
Die Pfadfinderbewegung erreichte kurz nach ihrer Gründung in England, bereits 1907, den deutschsprachigen Raum. In fast allen deutschsprachigen Ländern entstanden, noch vor dem Ersten Weltkrieg, Pfadfindergruppen, welche sich in unterschiedlichen, häufig nach Geschlechtern und Konfessionen getrennten Verbänden zusammengeschlossen.
Nach der sogenannten Machtergreifung wurden 1933 und 1934 die interkonfessionellen Pfadfinderverbände aufgelöst und verboten. Ihre Mitglieder wurden in die Hitler-Jugend überführt. Die konfessionellen Verbände konnten ihre Arbeit zwar ein wenig länger halten, wurden aber spätestens 1938 ebenfalls verboten. Das gleiche Schicksal ereilte, während dem Zweiten Weltkrieg, alle Pfadfinderverbände in den vom Deutschen Reich besetzten Ländern.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden in allen Ländern die Pfadfinderverbände wieder aufgebaut. Nur in der DDR blieb sie weiterhin verboten. Der einzig dort erlaubte Jugendverband war die Freie Deutsche Jugend, welche zwar einzele Elemente der Pfadfindermethode nutze, jedoch nie als Pfadfinderverband galt. Nach der politischen Wende in der DDR wurden dort ab 1990 auch Pfadfindergruppen wieder aufgebaut – meist wurden sie von den westdeutschen Verbänden angeregt oder orientierten sich an diesen. Bis heute bleibt die Anzahl und Größe der Pfadfindergruppen im Osten von Deutschland jedoch deutlich geringer als im vergleichbaren westdeutschen Gebieten.